Erster Beigeordneter vertritt Bürgermeister (n)

Vier Wochen an der Spitze: Erster Beigeordneter im Rathaus

organisatorisch gut aufgestellt

Habichtswald. In den vergangenen Wochen hat der Erste Beigeordnete der Gemeinde Habichtswald, Martin Rosowski, die Amtsgeschäfte des Bürgermeisters Dr. Daniel Faßhauer übernommen. In unserem Interview erzählt er, wie er die Vertretungszeit erlebt hat, welche Erfahrungen ihn geprägt haben - und warum er diese Phase als wertvolle Bereicherung ansieht. 

Martin Rosowski im Dienstzimmer.

Herr Rosowski, wie haben Sie die vier Wochen in der Rolle des Bürgermeisters erlebt?

Martin Rosowski: „Es war wieder einmal eine sehr intensive Zeit. Man ist dann von heute auf morgen voll drin im Geschäft. Aber zum Glück haben wir ein tolles Rathausteam, das es einem leicht macht, in kürzester Zeit voll im Bilde zu sein. Ich habe mich respektiert und ernst genommen gefühlt.“

Gab es besondere Herausforderungen oder Entscheidungen, die Ihnen besonders in Erinnerung geblieben sind?

Martin Rosowski: „Wenn man für einen Monat die Vertretung übernimmt, dann kann man sich die Dinge ja nicht aussuchen, die anfallen. Es waren da schon einige Punkte auf der Tagesordnung, die es in sich hatten und die nach einer verantwortlichen Entscheidung verlangten. Da darf man sich auch nicht scheuen, solche Entscheidungen zu treffen, wenn man das Amt Ernst nimmt. Aber ich werde hier natürlich nicht aus dem „Nähkästchen“ plaudern. Es waren spannende Dinge zu klären und mit unseren kompetenten Fachleuten in der Verwaltung konnten wir alle Fragen gut und geschmeidig lösen. Das freut mich besonders, weil mich dieses Mal einige neue Mitarbeitende in den Abteilungen das erste Mal in der Vertretung erlebt haben.“

Erster Beigeordneter Martin Rosowski mit Bauamtsleiter Michael Henkel. Foto: Monika Wüllner

Welche neuen Einblicke haben Sie durch die Vertretung gewonnen – vielleicht auch in Bezug auf die Aufgaben eines Bürgermeisters?

Martin Rosowski: „Bürgermeister zu sein ist sehr viel mehr als man sich vielleicht klassischer Weise vorstellt. Es geht nicht darum, bei möglichst vielen schönen Ereignissen den Grußonkel zu spielen, sondern dieses Amt erfordert ein Höchstmaß an vielschichtiger Kompetenz und Flexibilität. Es geht um die Leitung einer komplexen Verwaltung und um nicht weniger als das Wohl und Wehe sowohl der Mitarbeitenden wie der Bürgerinnen und Bürger. Man ist es vor allem den Mitarbeitenden schuldig, dass man sich mit Ernsthaftigkeit ihren Fragen stellt, sie in der Sache begleitet und mit ihnen gemeinsam Problemlösungen erarbeitet. Sie haben es deshalb verdient, dass man  auch als Chef tief und nachhaltig in die Thematiken einsteigt.“

Was hat Ihnen an dieser Zeit besonders viel Freude gemacht?

Martin Rosowski: „Da kann ich mich nur wiederholen: Die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit jeder und jedem Einzelnen in den unterschiedlichen Fachabteilungen. Wir sind personell und organisatorisch sehr gut aufgestellt und da macht es einfach Spaß, „Bürgermeister“ einer solch tollen Gemeinde zu sein.“ 

Mit welchem Gefühl geben Sie die Amtsgeschäfte denn nun wieder zurück?

Martin Rosowski: „Ehrlich gesagt mit Demut – ich bin dankbar, dass wir die Zeit gemeinsam gemeistert haben. Ich gehe in der Hoffnung, dass alle Mitarbeitenden wissen, dass sie auch in Zukunft einen zuverlässigen und verantwortlichen  Vertreter in der Leitung vorfinden, wenn ihr Bürgermeister mal nicht im Amt ist – und ich hoffe natürlich, dass auch die Bürgerinnen und Bürger dieses Gefühl teilen.“  (mw)