Naturstein-Unternehmen will in Dörnberg bleiben

Gemeindevertreter geben positives signal

Dörnberg. Für Unternehmer Sascha Bollerhey und  seine Mitarbeiter steht vielleicht bald ein Umzug an.  Er will sein Unternehmen aus der Dorfmitte auf eine Fläche an der Bundesstraße 251 am Ehler Wege auslagern und damit auch erweitern. Schon lange ist er auf der Suche nach einer geeigneten Fläche, weil er für sein Natursteinunternehmen und die neu gekauften Maschinen keine Kapazitäten mehr hat. Mehrfach hätte es auch fast geklappt.   Dann musste er die alte Produktion stilllegen und umbauen. Und er begab sich weiter auf die Suche. Nun haben die Gemeindevertreter Habichtswalds signalisiert, das Vorhaben positiv zu sehen, um das Unternehmen in Habichtswald zu halten. 

Das junge, innovative und ökologisch aufgestellte Unternehmen gibt es bereits in der dritten Generation in Dörnberg. Mit dem Bau des Naturstein-Unternehmens auf der ausgewiesenen Fläche sichert sich der junge Unternehmer sein Standbein. „Das soll auch keine Industriehalle werden, sondern sich in die Landschaft einfügen“, sagte Sascha Bollerhey.  Das Planungsbüro Bioline hat die Skizzen bereits angefertigt. 

Über zehn Prozent der Fassade werden begrünt, der Abstand zur Bundesstraße muss eingehalten werden und auch sonst seien alle Auflagen zu erfüllen.  Den Betrieb Bollerhey gibt es seit dem Jahr 1975 in Dörnberg. Die junge Familie Bollerhey hofft nun, dass das auch so bleibt. „In der Region haben schon vier solcher Betriebe aufgehört“, sagte der 38-jährige Bollerhey.  Sein Betrieb mit der Natursteinverarbeitung wird Küchenplatten, Natursteinbäder, Außentreppen und auch Grabsteine anbieten.  Und mit ihm sollen weitere Mitarbeiter in das dann neue Unternehmen einziehen. 

Die Fläche muss als Gewerbegebiet ausgewiesen werden. Nicht etwa, um weitere Unternehmen ansiedeln zu können, die Fläche wäre mit dem Unternehmen Bollerhey nämlich schon ausgelastet. Heißt also, die Änderung des Flächennutzungsplanes bezöge sich ausschließlich auf das eine Grundstück. Die erste Entscheidung dazu wurde in der Gemeindevertretersitzung in Habichtswald getroffen. „Wir stehen erst ganz am Anfang des Verfahrens“, sagte Bürgermeister Dr. Daniel Faßhauer. Die Gemeindevertreter stimmten zunächst dem Aufstellungsbeschluss zu, dann folgt die öffentliche Bekanntmachung mit der Möglichkeit der Stellungnahme. Die werden dann in den Vorentwurf mit eingearbeitet.  Denn immer, wenn ein privates Interesse dahinter stehe, müsse das alles fundiert sein. Die Gemeindevertreter seien jederzeit in der Lage, das Verfahren zu stoppen und die Öffentlichkeit habe die Möglichkeit, Veto einzulegen. Bedenken vor möglichen Geräuschbelastungen seien bereits in die Pläne eingeflossen, erklärte Sascha Bollerhey. So würden Schallschutzwände integriert. „Nach außen wird nichts durchdringen“, sagte der Steinmetzmeister Bollerhey. Demnächst könne er sogar mit modernster Absaugtechnik arbeiten, das sei im alten Bestand nicht möglich. Letztlich würden in Dörnberg auch Verkehrseinschränkungen wegfallen, wenn sein Betrieb nicht mehr mitten im Ort in der Wolfhager Straße  von Lkw und Pkw angefahren werden müsste. 

Das Grundstück am Ehler Wege hat eine Größe von 5000 Quadratmeter, die Produktionshalle beansprucht eine Fläche von 1100 Quadratmeter. Bis zu 15 Mitarbeiter könnten dann dort arbeiten. In das Geschäftsfeld soll Natursteinhandel und die Erweiterung des Duschtassenmarkts „Steinleicht“ aufgenommen werden. Darauf hat Sascha Bollerhey sogar ein Patent.