Tödlicher Salamander-Pilz breitet sich weiter aus
Auf wegen bleiben
Habichtswald. Ein für heimische Feuersalamander und andere Schwanzlurch-Arten tödlicher Hautpilz ist erst kürzlich in Frankenau (Landkreis Waldeck-Frankenberg) nachgewiesen worden. Wie das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie mitteilte, bestätigte sich der Befall durch den Hautpilz Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal) nach der Beprobung eines Totfundes aus dem Frühjahr. Der Pilz kommt ursprünglich aus Asien, wo sich Schwanzlurche an ihn angepasst haben und nicht sterben.
In Hessen traten erste Bsal-Fälle bereits 2023 bei Ober-Ramstadt-Wembach auf. Seit dem Spätherbst 2024 ist auch der Nationalpark Kellerwald-Edersee betroffen, der eine hohe Bedeutung für den Schutz von Feuersalamandern hat.
Infizierte Tiere entwickeln auf ihrer normalerweise glattglänzenden Haut tiefe Geschwüre, an denen sie schließlich verenden, weil die Hautatmung versagt. In Asien, wo Bsal, so die wissenschaftliche Kurzbezeichnung, seit jeher weitverbreitet ist, haben Molche und Salamander im Laufe der Evolution gelernt, mit dem Pilz zu leben. Hiesige Tiere sind ihm jedoch hilflos ausgeliefert – insbesondere Feuersalamander. Während Berg-, Kamm- und Teichmolche einen Befall oft überleben, sterben Feuersalamander meist schon nach wenigen Tagen.
Wanderer, Fahrradfahrer und Hundehalter werden gebeten, auf den Wegen zu bleiben. Außerdem werden sie angehalten, ihre Schuhe und Fahrradreifen nach dem Besuch der betroffenen und ausgewiesenen Bereiche zu reinigen, um einer Verbreitung der Pilzsporen in weitere Gebiete vorzubeugen.
Außerdem gilt: Jeder Fund ist wichtig. Jede Meldung über tote oder krank wirkende Tiere ist entscheidend, um die weitere Ausbreitung des Hautpilzes zu verhindern. Anzeichen, die für eine Hautpilzerkrankung sprechen, sind beispielsweise Geschwüre und Lochfraß auf der Haut. Krank wirkende Tiere und Totfunde, die nicht überfahren wurden, können über die Homepage www.feuersalamander-hessen.