Start Richtung Siegerehrung beim Gemeindejubiläum
Es ist soweit. Blauer Himmel spannt sich über Habichtswald, die Frühsommerluft ist lind, als sich vor dem Rathaus in Dörnberg die Radler Ihre Helme aufsetzen und ihre Fahrräder zurechtrücken. Überall in Deutschland, ja in vielen anderen Ländern, geschieht es: Die Aktion STADTRADELN des Städtenetzwerks „Klima-Bündnis“ läuft an. Und heute geht es auch los in Habichtswald – mit einer symbolischen Auftakttour.
Am 1. Juni um 9.00 Uhr schwangen sich einige Mitarbeiter des Rathauses, Bürger sowie der Habichtswalder Bürgermeister Dr. Daniel Faßhauer in den Sattel. Ihm oblag es, einstimmende Worte an die Mitfahrerinnen und Mitfahrer dieses ersten offiziellen Events am Beginn der Aktion zu richten, die aber ebenso allen gelten, die sich an dem Wettbewerb beteiligen, der nun in Habichtswald bis zum 21. Juni andauert.
Es ist ein Wettbewerb, bei dem alle, die Rad fahren, mitmachen können – aber nur Kommunen sind berechtigt, sich bei dem international aktiven Ausrichter anzumelden. „Wir in der Gemeinde Habichtswald sind nun zum zweiten Mal dabei“, erinnerte der Rathauschef an diesem Morgen. „Die Erfahrungen aus dem letzten Jahr motivieren uns: Wir waren ausgesprochen erfolgreich, und wir wären stolz darauf, das Vorjahresergebnis zu toppen.“ Natürlich gehe es nicht in erster Linie um sportlichen Ehrgeiz, vor allem solle die Teilnahme Spaß machen und die Freude am Fahrradfahren wecken, damit es einen Stammplatz im Alltag der Bürgerinnen und Bürger bekommt. Außerdem verfolgt das STADTRADELN eine politische Agenda: klimafreundliches Verkehrsverhalten zu fördern.
„Ganz bewusst richtet sich die Initiative gezielt an Kommunen“, weiß Annika Schildknecht aus dem Bürgerbüro des Rathauses. Sie ist die lokale Koordinatorin, in ihren Händen liegt nun zum zweiten Mal die umfangreiche Organisation, vor allem aber auch die Begleitung der vielen Teilnehmenden. „Dahinter steckt die Idee, die Kommunalpolitikerinnen und -politiker und die Rathäuser dafür zu gewinnen. Sie sollen sich den Ausbau des Radverkehrs zu eigen zu machen.“ Wer seine Strecken kennt, weiß dann auch, was nötig ist, um das Radfahren vor Ort attraktiv und angenehm zu machen. In 2021 war Dr. Daniel Faßhauer als „STADTRADEL-Star“ besonders engagiert, der einzige im Landkreis, der sich verpflichtete, über die gesamten drei Wochen aufs Auto zu verzichten. „Wir nehmen die Aufgabe an und fahren gerne mit gutem Beispiel voran“, begründet der Bürgermeister die Teilnahme der Rathaus-Mitarbeiter bei der Start-Aktion.
Die Auftaktfahrt führte vom Rathaus zur Kirche in Ehlen und zurück. Damit nahm die Gruppe einen Weg, der in diesem Jahr gleich in doppelter Weise bedeutsam wird. Denn die Strecke an der B 251, die beide Ortsteile verbindet, wird im Juli zur Festmeile für die Feier „50 Jahre Habichtswald“. Auf der Festbühne wiederum soll dann auch die Ehrung für die Teams und Einzelpersonen mit den meisten erradelten Kilometern stattfinden. Die Gemeinde Habichtswald würdigt ihre Siegerinnen und Sieger damit zusätzlich zu den wettbewerbseigenen Ehrungen des Klima-Bündnisses.
Die Kilometer muss niemand selber zählen. Eine App, die vom Veranstalter für Smartphones zur Verfügung gestellt wird, übernimmt diesen Service. Wer technisch nicht so versiert ist, kann die angesammelten Kilometer aber auch notieren und der Koordinatorin Annika Schildknecht im Bürgerbüro durchgeben. Im Internet finden sich unter www.stadtradeln.de sämtliche Informationen. Hier können sich alle Interessierten anmelden und einem Team zuordnen oder ein eigenes Team gründen. Auch für spät Entschlossene besteht noch Gelegenheit, ein- und aufzusteigen: bis zum Ende der Habichtswalder Saison am 21. Juni 2022. Die weltweite Aktion insgesamt geht noch bis zum 30. September.