Jeder Weg mit dem Fahrrad zählt


Am Ende des Finkenwegs in Ehlen befindet sich eine Fahrradzählstelle von Hessen Mobil, dem landeseigenen Straßen- und Verkehrsmanagement Hessens. Die Daten gehen direkt in die künftigen Radwegeplanungen ein.

 

Klimaschutz, Gas-Verknappung, Energiewende – nur drei Stichworte, die eine Lage skizzieren, die als Herausforderung für die unmittelbare Zukunft gilt. Eine der Antworten auf die vielen damit verbundenen Fragen, wie unsere Lebensumwelt geschützt und der Bedrohung der Energieversorgung begegnet werden kann, liegt in verstärkten Anstrengungen, den Radverkehr auszubauen. Das Schöne ist: Radfahren ist gesund und macht Spaß – gerade in der wundervollen nordhessischen Natur.

 

Um die Nutzung von Fahrrädern attraktiver zu machen, müssen Radwege auf beliebten Routen angelegt und gepflegt werden. Damit das Angebot passgenau gestaltet werden kann, sind Daten erforderlich. Schon die Kampagne STADTRADELN, an der im Juli viele Gruppen aus Habichtswald teilgenommen haben verfolgte nicht nur die Absicht, Lust aufs Radfahren zu machen. Ein zusätzlicher Effekt der Aktion liegt in der Bereitstellung von Erkenntnissen über bevorzugte Strecken und gemeldete Schäden auf Straßen und Wegen. Jetzt stellt das Land Hessen ein weiteres bedeutendes Instrument zur Verfügung: die direkte Zählung des Radverkehrsaufkommens.

 

Wer Ehlen über den Finkenweg verlässt, um etwa nach Zierenberg zu gelangen, oder umgekehrt in den Ort hineinfährt, wird in Höhe des alten ehemaligen Travo-Häuschens an der Warme einige dunklere Streifen im Asphalt überqueren. Darunter befinden sich elektromagnetische Sensoren, die das Überfahren samt der eingeschlagenen Richtung registrieren. Automatisch wird so erhoben, wie viele Radfahrerinnen und Radfahrer hier unterwegs sind. Das Ganze geschieht völlig transparent: Unter www.raddaten-hessen.de kann jeder und jede sofort einsehen, wie der Zählerstand steht. Dafür gibt es entsprechende Weiterleitungen auf der Website, über die sich die einzelnen Zählstellen auf einer Landkarte sofort auffinden lassen. Unter der jeweiligen Markierung, z. B. in Ehlen, sind dann die Zahlen für den Tag oder den Monat etc. aufgelistet.

 

„Das bietet für die Gemeinde Habichtswald einen entscheidenden Vorteil“, kommentiert Habichtswalds Bürgermeister Dr. Daniel Faßhauer. „Klar ist: Je stärker unsere Wege von Radfahrerinnen und Radfahrern genutzt werden, desto leichter können wir die nötigen Anträge auf Fördergelder unterfüttern.“

 

Das Land Hessen ist zur Unterstützung ausdrücklich bereit. 270 Zählstellen hält die Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität Hessen derzeit vor. Der Radverkehrsbeauftragter des Landkreises Kassel, Stefan Arend, weist darauf hin, dass die Planungen in Zukunft zudem die Nutzung der „Meldeplattform Radverkehr“ voraussetzen werden. Dabei handelt es sich um ein im Internet allen zugängliches Portal. Unter www.meldeplattform-radverkehr kann ohne Umstände mit genauer Ortsangabe alles weitergegeben werden, was auf Radwegen verbessert werden sollte.

 

„Lassen Sie uns gemeinsam diese modernen Möglichkeiten nutzen, um den Radverkehr zügig zu stärken und die Herausforderungen der Zeit zu bewältigen“, ruft Dr. Daniel Faßhauer die Bevölkerung auf.