Bitte um Aufmerksamkeit auf dem Kassel-Steig am Dörnberg
Immer wieder werden Wegezeichen auf dem Kassel-Steig bei Dörnberg schwer beschädigt. Die Betreuer des Weges bitten die Bevölkerung jetzt, verstärkt auf Vorkommnisse zu achten.
Der Hohe Dörnberg hat das Zeug, Begeisterung zu wecken. „An manchen Tagen haben wir von seinem Gipfel einen Blick – der geht bis zum Brocken im Harz!“, schwärmt Dieter Hankel. Dass gerade er diese Schönheit der Natur zu rühmen weiß, heißt etwas. Seit vielen Jahren steht er dem Hessisch-Waldeckischen Gebirgsverein Kassel e. V. (HGWV) vor und kennt sich aus auf allen Höhenzügen der Region. Als Vorsitzender hat der aktive Achtzigjährige vor bald zehn Jahren die Eröffnung des Kassel-Steigs initiiert, er hat den Wanderweg mit geplant, ausgestattet und seither mit dem Verein betreut. 160 Kilometer zählt die Strecke einmal um die Großstadt herum mitten durch die herrliche Waldlandschaft Nordhessens. „Das Ziel war, alle angrenzenden 26 Gemeinden an den Steig anzubinden und mit dem Wanderweg auch die Ortschaften erlebbar zu machen“, erläutert Hankel das Konzept, das damals mit Erfolg umgesetzt wurde. Er kreuzt die Fernwanderwege wie den Studentenpfad Göttingen-Gießen und den Eder-Wanderweg.
Auch von der Gemeinde Habichtswald aus gibt es einen direkten Verbindungsweg zum Kassel-Steig. Der hier vorbeilaufende Habichtswaldsteig wiederum teilt über den Hohen Dörnberg hin bis zum Naturparkzentrum Habichtswald einen Abschnitt seiner eigenen 85 Kilometer umfassenden Strecke mit dem Kassel-Steig. „Der Kassel-Steig ist in Schweden, in Kiel, in München, in Rostock bekannt“, weiß Dieter Hankel. Inzwischen, nicht zuletzt durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie, ist Wandern aber auch bei den Einwohnern der direkten Nachbarschaft im Kommen. Die attraktiven Naturerlebnisse, die man sonst im Urlaub genießt, liegen ja auch direkt vor der Haustür. Mit Leidenschaft erhält der Gebirgsverein daher die zahllosen Schilder, Pfosten und Markierungen, die Wanderinnen und Wanderern den rechten Weg weisen.

Aber es gibt ein Problem. Es treibt Hankel um und lässt ihn sich nun an die Gemeinde Habichtswald mit einer wichtigen Bitte wenden. Denn im Bereich des südlichen Hangs des Dörnbergs ist es im Verlauf von inzwischen sieben Jahren immer wieder zu Beschädigungen der Wegbeschilderung sowohl des Kassel-Steigs als auch des Habichtswaldsteigs gekommen. Es betrifft die Strecke von den Serpentinen bis zum Plateau hinauf und hinüber zum Naturparkzentrum. Die Ortspresse berichtete mehrfach. Die Schilder und Plaketten werden mit einer zähen braunen Substanz übertüncht und unleserlich gemacht. Mit großem Aufwand haben die Ehrenamtlichen des Vereins die Beschädigungen an bis zu 70 Schildern bisher mühselig wieder beseitigt – um nach einiger Zeit aufs Neue mit dem Vandalismus konfrontiert zu werden. Der HGWV stehe ratlos und frustriert vor dieser Situation, sagt Dieter Hankel. Im letzten Sommer startete er sogar einen Aufruf in der HNA: Der oder die Verursacher hätten anonym darlegen können, was denn an den Schildern dermaßen störe. Es gab keine Reaktion.
Nun sollen die Wegezeichen erneut für alle gereinigt werden, und Dieter Hankel und der Gebirgsverein richten eine dringende Bitte an diejenigen, die den Weg bei Dörnberg nutzen, insbesondere die Einwohnerinnen und Einwohner von Habichtswald: Es gehe darum, auf den Zustand der Schilder und Pfosten zu achten. „Vielleicht überdenkt die Person, die für diese Beschädigungen verantwortlich ist, ja noch einmal ihr Verhalten oder wird vielleicht davon abgehalten, weil mit aufmerksamen Bürgerinnen und Bürgern auf dem Weg zu rechnen ist“, hofft Hankel. Denn nicht nur die Aktiven des Vereins haben ihre Mühe, nicht nur die Wanderer bekommen Probleme – der Naturschutz wird gefährdet, wenn Wanderer wegen fehlender Beschilderung vom Weg abkommen, der Ruf des Kassel-Steigs leidet und die Kommune Habichtswald wird mit beeinträchtigt. „Dabei haben wir hier das Glück, einen Gipfel mit spektakulärer Aussicht gleich vor dem Haus zu haben, zu dem andere gerne von weither anreisen“, bekräftigt Bürgermeister Dr. Daniel Faßhauer das Anliegen. „Wir wünschen uns alle, dass die Schilder ab nun den Menschen, die hier leben und die zu uns kommen, sicher die Richtung weisen.“